Stär­kung der Pfle­ge­be­ra­tung für Men­schen mit Demenz und deren pfle­gen­de An- und Zugehörige

Qua­li­fi­zie­rung nach § 7a SGB XI

Abbildung von vier Personen bei einer Gruppenarbeit
Gruppenarbeit während der Qualifizierung

In Deutsch­land leben rund 1,6 Mil­lio­nen Men­schen mit Demenz. Infol­ge der demo­gra­fi­schen Ver­än­de­run­gen nimmt die Zahl von Men­schen mit Demenz kon­ti­nu­ier­lich zu. Mit der älter wer­den­den Bevöl­ke­rung und den ver­än­der­ten Fami­li­en­struk­tu­ren steigt auch die Zahl der allein­le­ben­den Men­schen mit Demenz, wel­che nicht unmit­tel­bar mit der Ein­bin­dung von Fami­li­en ver­sorgt wer­den kön­nen. Die­se Beson­der­hei­ten sind nicht nur in der Ver­sor­gungs­land­schaft, son­dern auch in der Pfle­ge­be­ra­tung zu berücksichtigen.


Aus die­sem Grund hat die AOK Pfle­ge Aka­de­mie gemein­sam mit dem Kom­pe­tenz­zen­trum Demenz für das Land Bran­den­burg ein Cur­ri­cu­lum ent­wi­ckelt, das die Grund­la­ge für eine neue Zusatz­qua­li­fi­zie­rung für
Sozi­al- und Pfle­ge­be­ra­ter/-innen der Kran­ken-/Pfle­ge­kas­sen sowie der Pfle­ge­stütz­punk­te bildet.

Vom 16.06. bis 22.06.2022 fand die Pre­miè­re die­ser Zusatz­qua­li­fi­zie­rung statt. In den ein­la­den­den Räum­lich­kei­ten der Nie­der­las­sung der AOK Nord­ost in Pots­dam waren die Dozen­tin­nen des Kom­pe­tenz­zen­trums Demenz für das Land Bran­den­burg sowie Sozi­al- und Pfle­ge­be­ra­te­rin­nen aus Ber­lin und Bran­den­burg zu Gast.

An fünf Tagen erhiel­ten die Teil­neh­me­rin­nen die Gele­gen­heit ihr Wis­sen auf­zu­fri­schen und zu erwei­tern,
z. B. bezüg­lich der ver­schie­de­nen Demenz­for­men und deren Aus­wir­kun­gen im All­tag. Dar­über hin­aus wur­den Bera­tungs­kom­pe­ten­zen im Umgang mit Men­schen mit Demenz und deren An- und Zuge­hö­ri­gen inter­ak­tiv und par­ti­zi­pa­to­risch wei­ter­ent­wi­ckelt. Auch Mög­lich­kei­ten das sozia­le Umfeld bei der Ver­sor­gung und Betreu­ung demenz­er­krank­ter Men­schen ein­zu­bin­den und somit die sozia­le Teil­ha­be zu för­dern, wur­de in regem Aus­tausch an Pra­xis­bei­spie­len diskutiert.

Die Qua­li­fi­zie­rung ver­folgt das Ziel pfle­gen­den An- und Zuge­hö­ri­gen, die bei der Beglei­tung eines Men­schen mit Demenz immer wie­der neue Her­aus­for­de­run­gen auf unter­schied­li­chen Ebe­nen (kör­per­lich, emo­tio­nal, sozi­al, finan­zi­ell) erle­ben, eine Bera­tung anzu­bie­ten, die die aktu­el­le Lebens­si­tua­ti­on berück­sich­tigt und ent­spre­chen­de regio­na­le Ange­bo­te unter­brei­tet. Einer Teil­neh­me­rin zufol­ge wur­de die­ses Ziel erreicht. Sie äußer­te sich am Ende der inten­si­ven Zeit: Es ist wich­tig sich immer wie­der vor Augen zu füh­ren, dass der Rat­su­chen­de eine ganz eige­ne Geschich­te mit­bringt und die Bera­tung auf die­se zuge­schnei­dert sein muss, damit sie ange­nom­men wer­den kann. Das hat mir die Qua­li­fi­zie­rung noch­mal deut­lich gemacht.“

Wir freu­en uns gemein­sam mit den Dozen­tin­nen auf eine zwei­te Durch­füh­rung der Qua­li­fi­zie­rung im Herbst.

Lade-Indikator