
In Deutschland sind derzeit ca. 4,9 Millionen Menschen pflegebedürftig. Rund 82 Prozent von diesen werden zu Hause gepflegt, versorgt und betreut.
Eine Pflegesituation verändert oft vieles. Sie kann jede und jeden auch an die eigenen Grenzen bringen. Konflikte sind da normal. Sowohl Pflegebedürftige als auch pflegende An- und Zugehörige können leicht in Stress- und Krisensituationen geraten. Auch Gewalt kann da ein Thema sein, in vielen Formen – körperlich oder verbal.
Aus diesem Grund haben Akteure aus dem „Netzwerk Gewaltfreie Pflege“, dem Landeskriminalamt Berlin und der AOK Pflege Akademie, eine Fortbildung initiiert und konzeptionell vorbereitet, das die Grundlage für eine neue Zusatzqualifizierung für Sozial- und Pflegeberater/-innen der Kranken-/Pflegekassen sowie der Pflegestützpunkte bildet.
Ziel ist es die Pflegeberater/-innen für die Zusammenarbeit und das Finden von nachhaltigen Lösungen von sichtbar gewordenen Gewaltereignissen weiter zu sensibilisieren und ihnen Handlungssicherheit zu vermitteln. Die Fortbildung dient auch der Etablierung einer dauerhaften strategischen Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie der Vernetzung städtischer und bezirklicher Strukturen zum Schutz pflegebedürftiger Menschen.
Am 20.03.2024 fand die erste von drei geplanten Fortbildungen statt und war gut besucht. Die Teilnehmenden haben sich positiv über die vermittelten Inhalte, sowie über die beiden Vortragenden geäußert: Frau Johanna Ehrlbeck, Koordinatorin Sichere Pflege, und Herrn Ralf Benzin, der als Hauptkriminalkommissar beim Landeskriminalamt 123 in Berlin Gewaltdelikte an Schutzbefohlenen tätig ist.
Das Angebot zur Fortbildung sowie das Konzept sind auch auf der Internetseite der AOK Pflege Akademie unter https://pflegeakademie.aok.de/qualifizierung (unter dem Titel „Koordination Sichere Pflege“) veröffentlicht.