Das Gesetz zur Wei­ter­ent­wick­lung der Gesundheitsversorgung

Ände­run­gen im Bereich Pfle­ge ab 2022

GVWG
GVWG

In die­sem Jahr 2022 tre­ten zahl­rei­che Ände­run­gen im Bereich Pfle­ge in Kraft. Grund­la­ge ist das Gesetz zur Wei­ter­ent­wick­lung der Gesund­heits­ver­sor­gung“ (GVWG).

Die kon­kre­ten Ver­än­de­run­gen bei den Leis­tun­gen fin­den Sie hier im Überblick:

1. Eigen­an­tei­le in sta­tio­nä­ren Ein­rich­tun­gen wer­den verringert

Um Pfle­ge­be­dürf­ti­ge finan­zi­ell zu ent­las­ten, wer­den ab 2022 die Eigen­an­tei­le für die Ver­sor­gung in sta­tio­nä­ren Ein­rich­tun­gen sin­ken. Hier­für über­neh­men die Pfle­ge­kas­sen pro­zen­tua­le Antei­le des Eigen­an­teils gestaf­felt nach Dau­er des Auf­ent­halts in der Ein­rich­tung. Je län­ger ein Pfle­ge­be­dürf­ti­ger in einer Pfle­g­ein­rich­tung lebt, des­to gerin­ger wird der Eigenanteil. 

Im ers­ten Jahr sinkt der Eigen­an­teil an den Pfleg­kos­ten um 5 Pro­zent, im zwei­ten Jahr 25 Pro­zent, im drit­ten Jahr 45 Pro­zent und anschlie­ßend 75 Prozent. 

Wich­tig ist hier­bei zu wis­sen, dass sich die Redu­zie­rung nicht auf die Gesamt­kos­ten bezieht, d.h. die Kos­ten für Unter­kunft und Ver­pfle­gung sowie Inves­ti­ti­ons­kos­ten blei­ben davon unbe­rührt und kom­men zusätz­lich hinzu. 

2. Ent­loh­nung nach Tarif und ein­heit­li­cher Personalschlüssel

Wei­te­re Ver­än­de­run­gen, die die Pfle­ge­hei­me betref­fen sind die Ent­loh­nung von Pfle­ge- und Betreu­ungs­kräf­ten nach Tarif. Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, die sich bis Sep­tem­ber 2022 nicht dar­an­hal­ten, wer­den nicht mehr zuge­las­sen bzw. kön­nen ihre Leis­tun­gen nicht mehr mit der Kas­se abrechnen. 

Zudem soll ein bun­des­ein­heit­li­cher Per­so­nal­schlüs­sel in Pfle­ge­hei­men vor­ge­ge­ben werden. 

3. Erhö­hung der Pflegesachleistungen

Die Pfle­ge­sach­leis­tun­gen für die ambu­lan­te Ver­sor­gung in der Häus­lich­keit (durch einen Pfle­ge­dienst) stei­gen um ca. 5 Prozent: 

4. Antrags­stel­lung für Umwand­lung des Sach­leis­tungs­bei­tra­ges entfällt

Bei der Inan­spruch­nah­me von Betreu­ungs­an­ge­bo­ten von nach Lan­des­recht aner­kann­ten Diens­ten erfolgt die Kos­ten­er­stat­tung gegen Vor­la­ge ent­spre­chen­der Bele­ge. Ein vor­he­ri­ger Umwand­lungs­an­trag des Sach­leis­tungs­be­tra­ges ist nicht notwendig. 

5. Lei­tun­gen zur Kurz­zeit­pfle­ge wer­den erhöht

Der Leis­tungs­be­trag für die Kurz­zeit­pfle­ge wird von 1.612 Euro auf 1.774 Euro pro Kalen­der­jahr erhöht. Sind die Mit­tel der Ver­hin­de­rungs­pfle­ge nicht auf­ge­braucht, kann die­ser Betrag auf 3.386 Euro erhöht werden. 

6. Über­gangs­pfle­ge im Krankenhaus

Kann eine erfor­der­li­che Anschluss­ver­sor­gung in der Häus­lich­keit, der Kurz­zeit­pfle­ge oder der medi­zi­ni­schen Reha­bi­li­ta­ti­on nicht oder nur mit erheb­li­chem Auf­wand unmit­tel­bar geleis­tet wer­den, erbringt die Kran­ken­kas­se Leis­tun­gen der Über­gangs­pfle­ge in dem Kran­ken­haus. Anspruch dar­auf besteht für längs­tens zehn Tage je Krankenhausbehandlung. 

7. Pfle­ge­fach­kräf­te erhal­ten mehr Verantwortung Pfle­ge­fach­kräf­te sol­len künf­tig kon­kre­te Emp­feh­lun­gen zur Hilfs­mit­tel- und Pfle­ge­hilfs­mit­tel-Ver­sor­gung abge­ben dür­fen. Ver­fah­rens­fra­ge und Eig­nungs­be­din­gun­gen wer­den noch festgelegt.

Für Rück­fra­gen ste­hen Ihnen Ihre Kran­ken-/Pfle­ge­kas­se und die Ber­li­ner Pfle­ge­stütz­punk­te, Bran­den­bur­ger Pfle­ge­stütz­punk­te und Pfle­ge­stütz­punk­te Meck­len­burg-Vor­pom­mern zur Verfügung. 

Lade-Indikator